Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Ukraine, ihrem Streben in die NATO und den dann folgenden Waffensystemen, die gegen Russland gerichtet sind und innerhalb von zwei Minuten Moskau pulverisieren können, ist zu konstatieren: Russland steht mit dem Rücken zur Wand! Dies dem Westen zu bedeuten, marschieren jetzt russische Truppen an der Grenze zur Ukraine auf. Das ist auch eine Art der Kommunikation, ohne jedes Gerede, die bereits zwischen Präsident Kennedy und Generalsekretär Chruschtschow, Stichwort Seeblockade Kubas, angewendet wurde.

Das Sicherheitsinteresse der USA in der Kuba-Krise und der geplanten Abwehrmaßnahmen gegen eine Stationierung von Atomraketen, die innerhalb von 6 Minuten von Kuba aus Washington hätten pulverisieren können, drängt sich da förmlich als Vergleich auf!
Das Empfinden der USA und der sie führenden Kennedy-Administration in der Kuba-Krise von 1962 lässt sich wohl so zusammenfassen: „Die Russen halten uns gerade eine Pistole an die Schläfe!“ Mit diesem Gefühl und jedem Tag, an dem mehr Atomraketen vom 14.10.62 bis zum 27.10.62 ihre Einsatzfähigkeit auf Kuba erlangten, wuchs der Wunsch in der Kennedy-Administration diese Raketen seitens der USA zu vernichten. Die Invasion in Kuba durch die USA war noch am 27.10.62 eine reale Option! Der thermonukleare Krieg mit der Sowjetunion war da nur noch wenige Stunden entfernt.

Nach Minister McNamara, Mitglied der Kennedy-Administration hatte die Welt nur Glück, dass es in den Tagen vom 14.10.1962 bis 27.10.1962 nicht zu einem zufälligen Kriegsausbrauch kam, denn Misstrauen war auf beiden Seiten genug und reale militärische Aktivitäten, die als Beginn des Krieges hätten gedeutet werden können, gab es zuhauf.

In diesem Zusammenhang der atomaren Aufrüstung Kubas, einem souveränen Staat, davon zu sprechen, die USA hätten kein Vetorecht bei der Aufrüstung Kubas, das kam damals keinem seriösen Politiker, Journalisten oder Politikberater über die Lippen. Auch wenn es in der Zeit ein Prozess war das Sicherheitsbedürfnis des anderen zu erkennen, soviel Verständnis für die Lage des Anderen gab es auf jeder Seite. Im Gegensatz zu heute, da wird mit einer schnoddrigen Bemerkung, „Russland hat kein Vetorecht “ (NATO-Generalsekretär Stoltenberg, 02.12.2021), solch ein Interesse Russlands vom Tisch gewischt, mit der Intention zu manipulieren, der dumme, geschichtsvergessene Bürger im Westen wird das Argument schon annehmen.

Die Angst Russlands, der Putin-Administration, immer dann, wenn es unliebsam für den Westen reagiert, schachmatt gesetzt zu sein, durch ein Damoklesschwert was innerhalb von zwei Minuten den atomaren Erstschlag auslösen kann, das sollte, so denke ich, nachvollziehbar sein. Aus der Sicht der USA, ihrem Sicherheitsbedürfnis im Jahr 1962, in den 13 Tagen im Oktober, ist es das für mich.

Die nahe Zukunft wird zeigen, ob der Westen, die NATO zur Vervollständigung ihrer Globalpolitik gegen Russland, eine Ukraine-Krise wie die Krise von 1962 bewirkt, in der sie die entsprechenden Waffensysteme auf Wunsch der Ukraine stationiert. Sollten im Januar 2022 von den russischen Aufklärungssatteliten US-Atomraketen in der Phase der Installation gesichtet werden, muss Russland handeln! Wenn das geschieht, wird Russland nach Wegen suchen, diese Waffen unschädlich zu machen, was auch eine Invasion einschließt und es wird so sein, wie es die Kennedy-Administration gehandhabt hatte, als sie die Mächtigen im Kreml davon in Kenntnis setzte, dass der atomare Weltkrieg zwischen beiden Ländern nur noch Stunden entfernt ist. Nur diesmal andersherum, die Putin-Administration wird es dann der Biden-Administration mitteilen.

Kommt es zur Stationierung von Atomraketen, die gegen Russland gerichtet sind, so fürchte ich, wird die heutige Generation der Politiker, Journalisten und Politikberater dazu verdammt sein, sich diese fehlenden 13 Tage im Oktober 1962 hart erwerben zu müssen, weil sie das Erbe der Politik der friedlichen Koexistenz ausgeschlagen hat und durch ihre werteorientierte Außenpolitik ersetzte!

Published by Carsten Bluck

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