Erste Essenz des Artikels, ob der Westen Kriegspartei im Ukrainekrieg ist oder nicht liegt im Auge des Betrachters und vertiefende Essenz ist die Überschrift des Autors, nur Putin entscheidet darüber. Zweite Essenz, die demokratischen Verhältnisse im Westen führen wohl oder übel in den Krieg mit Russland, weil das Volk gegebenenfalls Vergeltung will und die Entscheidungsträger sich dem nicht widersetzen können.

Zur 1. Essenz
In seiner „Sowohl- als Auch-“ Betrachtung, ob wir im Krieg mir Russland sind oder nicht, gelange ich zu dem Schluss, dass es eigentlich eine unnütze Debatte ist.
Der Artikel arbeitet heraus, dass es wirklich im Auge des Betrachters liegt, ob der Westen Kriegspartei ist oder nicht. Der Autor spitzt es sogar noch mit der Personalisierung, in Putins Augen zu („Wenn Putin will, sind wir im Krieg“)
Also ist doch die ganze Debatte darüber Sinn leer, oder? Doch warum wird sie dennoch geführt, so stellt sich die Frage. Nehmen wir den NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der mit seinen ausgreifenden Armbewegungen nach links und rechts gewandt, fast beschwörend uns fortwähren einhämmert mit den derzeitigen Waffenlieferungen des Westens, ist auch die NATO nicht im Krieg mit Russland. Der Kanzler der Deutsch Olaf Scholz wird auch nicht müde das zu wiederholen.

Mich befällt der Eindruck, diese ganze Debatte wird nur geführt, weil ein Opiat gebraucht wird, einmal für die entsprechenden Entscheidungsträger, so können sie zu sich sagen, „Wir haben alles getan und waren niemals Kriegspartei mit Russland“ und für uns das Volk, „Leute, bleibt ruhig, es kann gar nichts passieren, denn wir sind ja nicht Kriegspartei“.

Die Geschichte hat gezeigt, die Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Also sollte es nach dem Krieg mit Russland noch etwas geben, was wir Zivilisation nennen können, werden die einen sagen, wir waren niemals Kriegspartei und dennoch geschah dieser Holocaust und die anderen werden sagen, der Holocaust musste kommen, weil die Kriegsparteien des Westens, Russland auslöschen wollten.

Zur 2. Essenz
Die Demokratie neigt zur Rachsucht, weil ihre Führer dieser Rachsucht des Volkes entsprechen müssen. Diese Auffassung teile ich ganz und gar nicht. In der Kubakriese 1962 gab es genügend Kriegstreiber wie heute auch, deren schädlichen Einfluss, den Atomkrieg mit Russland aus Vergeltungssucht führen zu müssen, sich US Präsident J.F. Kennedy nur durch deren Entmachtung entledigen konnte. Denn alle eine Eskalation mit der Sowjetunion betreffenden Entscheidungen bedurften der ausdrücklichen Zustimmung des Präsidenten Kennedy. Wir erinnern uns, als über Kuba am 27.10.62 ein US-Kampfflugzeug mit Aufklärungsauftrag abgeschossen wurde, wobei der US Pilot Major Rudolf Anderson sein Leben verlor, unternahm die engste Mannschaft um Kennedy alles, den irrationalen Aufschrei seiner Berater nach Vergeltung nicht zu seiner Antwort gegen die Sowjetunion werden zu lassen.

Alles in allem, es mag ein Generationenproblem sein, das uns heute im Ukrainekrieg begegnet, die einen können nicht schnell genug in den Krieg mit Russland kommen und die anderen trauen sich nicht. Doch allen sollte eines gemein sein, sich über die 13 Tage im Oktober 1962 zu belesen, weil deren Folgen den einen die spätere Geburt überhaupt ermöglichte und den anderen, dass sie weiterleben durften.

 

Published by Carsten Bluck

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