Ist Frau A. Baerbock nun zu einer Kalten Kriegerin geworden? „Diese Pipeline konterkariert die geostrategischen Interessen der Europäer, ist ganz gezielt gegen die Ukraine gerichtet … und konterkariert alle EU-Sanktionen gegenüber Russland und ist damit ein absolut fatales Projekt“ (Auszug aus Ihrem Interview vom 24.01.21 in der Tagesschau). Mit dieser Aussage spricht sie sich für die sofortige Beendigung von Nord Stream 2 aus, denn etwas fatales, lässt man nicht am Leben. Dennoch laviert sie mit den Worten vom „fatalen Projekt“, wagt aber nicht in klaren Worten den sofortigen Baustopp zu fordern! Sie bemüht auch die geostrategischen Interessen Europas, um eines der wenigen, noch existierenden friedenserhaltenden Projekte zwischen der EU und Russlands im Namen der Werte Europas zu zerstören!

Frau Baerbock möchte gerne mit der kommenden Bundestagswahl Regierungsverantwortung übernehmen, da ist es menschlich verständlich, dass sie sich schon heute wichtiger US-amerikanischer Unterstützung versichert, sie das Nord Stream 2 Projekt massiv ablehnt. Andererseits, das Thema europäische Globalstrategie angesprochen, wer ist Frau Baerbock, dass sie geostrategische Interessen der Europäer fassen kann, welche Globalstrategie Europas entwickelte sie oder war es nur der warme Traum vom Kanzleramt am Kaminfeuer, der sie die geopolitischen Interessen der Europäer beschwören ließ?

Leider ist auch ihr Bemühen mit Russland zu brechen, völlig auf Konfrontation zu gehen, kein Einzelfall mehr! Man fragt sich, ist es charakteristisch geworden in der neuen Globalpolitik des Westens nur mit denen zu können, die die gleichen Werte teilen, und die anderen sind auszugrenzen, ja sogar zu bekämpfen? W. Churchill brachte schon 1945, kurz nach dem Untergang Nazideutschlands die Begriffe vom Eisernen Vorhang und dem Kalten Krieg zusammen und half den Kalten Krieger zu benennen, als er die beginnende Unversöhnbarkeit zwischen den westlichen Alliierten mit dem sowjetischen Alliierten beschrieb. Ich denke, Frau A. Baerbock wird uns nicht schuldig bleiben zu sagen, wo für sie der Eiserne Vorhang beginnt – östlich von der Ukraine.

Natürlich wird Frau Baerbock niemals öffentlich sagen, dass sie die Beziehungen zu Russland kappen will, im Gegenteil. Aber sie kann ja subtiler an das Thema gehen. Sie kann das eine Sagen und gegenteilig handeln, wie in der Tageschau jüngst geschehen!

Übrigens ist nun auch mit ihr fest zu halten, diese Strategie vom „Die oder Wir“, womit der finale Kampf China – USA gemeint ist, dieser neue geostrategische Leitsatz der US-Administration und nicht ein alter, der Donald Trump Administration, dieser Leitsatze hat auch in Deutschland eine weitere Jüngerin mit Frau A. Baerbock gewonnen!
Allgemein ist zu konstatieren, auf Konfrontation mit den Widersachern des Westens zu gehen heißt, die USA greift sich China und Europa nimmt Russland, diese arbeitsteilige Geostrategie wird wohl in der nächsten Zeit westliche Geopolitik charakterisieren.

Eigentlich ist es unerheblich welche Meinung Frau Baerbock zu Nord Stream 2 hat, ob sie das Projekt fatal benennt oder es lässt, wenn sich an ihrem Beispiel nicht ein derzeitiges Generationenproblem zwischen den älteren und jüngeren Politikern, Journalisten und Politikberatern festmachen ließe. Den Jüngeren fehlt, wie es scheint, allen der Respekt zu den 13 Tagen im Oktober 1962. Als man nach diesen gefährlichen Tagen für das Leben auf der Erde in Ost (Ministerpräsident Chruschtschow) und West (Präsident J.F. Kennedy) erkannte, man hatte nur Glück, dass es nicht zu einem Kernwaffenkrieg kam! Die Supermächte USA und Sowjetunion hatten in der Zeit nach dem einstigen Bündnis gegen Hitlerdeutschland keine vertrauensbildende Kommunikation entwickelt, somit kam der Konflikt als ein schwer lösbarer über sie. Sie improvisierten, so wurde die am 24.10.62 durch die USA verhängte Seeblockade Kubas zur Kommunikation zwischen den beiden, wurde am Verhalten der Schiffe, die sich Kuba näherten und die dem gegenüberstanden ermessen, was die jeweils andere Seite in den nächsten Stunden militärisch unternehmen wird. Erst als der Atomkrieg nur noch ca. 10 Stunden zwischen beiden Mächten stand, kam es zum direkten Kontakt zwischen den verfeindeten Ländern/Politikern.

Und wie schon gesagt, es war nur Glück, dass kein Krieg zwischen beiden ausbrach und Frau Annalena Baerbock überhaupt die Chance erhielt (15.12.1980), geboren zu werden.

Willi Brandt als Bewunderer von J.F Kennedy und seine Mannschaft bekamen mit seiner Kanzlerschaft 1969 die Möglichkeit seitens des Westens die Lehren aus dem konfrontativen Fehlverhalten, wenigstens in Europa zu korrigieren. Sie leisteten ihren Beitrag, trotz aller Gegensätzlichkeit in den Werten zwischen den Blöcken in Ost und West, mit ihrer Neuen Ostpolitik ein Gebilde der friedlichen Koexistenz zu schaffen.

Ich denke nicht, dass Willy Brandt diese neue heutige Globalpolitik vom „Die oder Wir“ unterstützen würde, er hat den Krieg erlebt, bei ihm hat sich das „Nie wieder“ verinnerlicht. Im Gegensatz zu der Generation der jungen Politiker von heute, für die ist das nur eine Floskel. Scheinbar brauchen diese gewählten Volksvertreter erst wieder, um Respekt vor dem Atomkrieg zu erfahren, die große Wahrscheinlichkeit innerhalb einer Nacht in selbigem enden zu können, eben die 13 Tage im Oktober 1962.

In dieser neuen Generation von zu wählenden Politikern gelten die Errungenschaften der friedlichen Koexistenz nichts mehr und wird das Überleben der Menschheit an die selbst bestimmten Werte und Ziele gekettet, bei deren Nichterfüllung beim jeweils anderen, ein gemeinsamer Untergang gerechtfertigt scheint. Sie werden Misstrauen und Missgunst anhäufen, bis keine der Seiten mehr gewillt ist mit dem anderen zu kommunizieren. Sie sind willens, diese Tage im Oktober zu erfahren!

Published by Carsten Bluck

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