Mit der einseitigen Aufkündigung eines unter Beteiligung der USA ausgehandelten internationalen Vertrages, vom UN Sicherheitsrat zum gültigen Völkerecht erhoben, dem Atomdeal mit dem Iran, durch Präsident Trump, ist nach einer Anzahl ähnlicher Aktionen der US Administration in der jüngsten Vergangenheit, der Sündenfall eingetreten – ist die Katze aus dem Sack! Es geht jetzt nicht mehr nur um den Nahen Osten, es geht um die zukünftige Beziehungsgestaltung zwischen den Völkern, und vordringlich jenen, die auch Global Player sein können. In diesen Kontext gehört die Frage wird es noch ein wirksames Völkerrecht geben oder wird es abgeschafft werden durch das Recht des Stärkeren!

Jetzt wird der Preis sichtbar, den Freund und Feind der USA für „Make America great again“ werden zahlen müssen!

Besonders jetzt vereinen sich, übrigens sehr schnell, Gedanken von Vordenkern US-amerikanischer Globalpolitik, wie von Zbigniew Brzezinski, zu lesen in seinem Buch „DIE EINZIGE WELTMACHT – Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ und erschienen 1996, im Fischer Taschenbuch Verlag, mit dem Handeln des derzeitigen US Präsident Donald Trump.

Wie es aussieht, geht es diesem Präsidenten um die Wiedererlangung einstiger, uneingeschränkter Vorherrschaft, wie sie die USA und ihre Verbündeten in den Jahren von 1990 bis 2012 hatten. „Make America great again“ ist gedacht als ein Zurückdrängen, ein Rollback all jener, die nach 2012 zeigten, solch eine Vorherrschaft durch ein Land auf diesem Globus nicht mehr hinnehmen zu können und zu wollen. Das sind Länder, die die Globalisierung fair ausgehandelt haben und nicht nur den USA überlassen wollen. Zur Erlangung dieses übergeordneten Ziels dieses „Zurückdrängens“ der Störenfriede durch die US Administration kristallisiert sich der Bestandteil der Disziplinierung der eigenen Bündnispartner mehr und mehr heraus. Das „Recht“ zur Disziplinierung hat natürlich auch seine geistigen Wurzeln.

Bereits im Jahr 1996 stellte Zbigniew Brzezinski die Rolle der Verbündeten der USA für die Zeit des Kalten Krieges sehr deutlich mit seiner Wortwahl klar: „Amerikas wichtigste Vasallen waren außerdem deutlich schwächer als die USA, während die Sowjetunion China nicht auf unbestimmte Zeit als eine ihr untergeordnete Macht  behandeln konnte.“ (Seite 24)

Für Brzezinski waren in der Zeit des „Kalten Krieges“ die Abhängigen der USA, wie England, Frankreich oder die BRD – Vasallen der USA,  behaftet mit der Pflicht zu folgen und Tribute zu erbringen, so wie es jedes Imperium in der Geschichte von seinen Vasallen forderte! Es ist dem Leser anheimgestellt zu bewerten, ob sich da was nach dem Kalten Krieg geändert hat, die Abhängigkeit der Bündnispartner der USA sich schmälerte oder anders gesagt, die führenden Politiker Merkel, Macron oder May auch heute noch zu den Stadthaltern, Vasallen Washingtons gehören.

Wie tief sich in den folgenden Politiker-, Journalisten- oder Politikberatergenerationen nach 1996 das folgende Zitat, wohlfeile Ideen Zbigniew Brzezinski’s eingenistet haben, die heutigen USA als wahres Imperium, als Nachfolger Rom’s oder des Britischen Empires zu sehen, obige besoffen von sich selbst dabei wurden, ob ihrer Größe und Herrlichkeit und sie knallhart den Platz der heutigen Bündnispartner der USA auf den von Vasallen festlegten, das zeigte sich in der Geschichte von 1990 bis 2012 im Handeln der westlichen Globalstrategen.

„Im Gegensatz dazu (Brzezinski meint das Wirken vormaliger Imperien, der Autor) ist der Geltungsbereich der heutigen Weltmacht Amerika einzigartig. Nicht nur beherrschen die Vereinigten Staaten sämtliche Ozeane und Meere, sie verfügen mittlerweile auch über die militärischen Mittel, die Küsten mit Amphibienfahrzeugen unter Kontrolle zu halten, mit denen sie bis ins Innere eines Landes vorstoßen und ihrer Macht politisch Geltung verschaffen können. Amerikanische Armeeverbände stehen in den westlichen und östlichen Randgebieten des eurasischen Kontinents und kontrollieren außerdem den Persischen Golf. Wie die folgende Karte zeigt, ist der gesamte Kontinent von amerikanischen Vasallen und tributpflichtigen Staaten übersät, von denen einige allzu gern noch fester an Washington gebunden wären. Die Dynamik der amerikanischen Wirtschaft schafft die notwendige Voraussetzung für die Ausübung globaler Vorherrschaft. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war Amerika allen anderen Staaten ökonomisch weit überlegen, stellte es doch mehr als 50 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts.

Die wirtschaftliche Erholung Westeuropas und Japans und die in den folgenden Jahrzehnten zutage tretende ökonomische Dynamik Asiens schmälerten schließlich den in den ersten Nachkriegsjahren überproportional hohen Anteil der USA am globalen Bruttosozialprodukt. Trotzdem hatte sich dieser und, genauer gesagt, Amerikas Anteil an der Industrieproduktion nach dem Ende des Kalten Kriegs bei etwa 30 Prozent stabilisiert, auf einem Niveau, das in diesem Jahrhundert die meiste Zeit über die Norm gewesen war.“ (Seite 43/44)

Die Globalstrategen der USA und ihrer Vasallen zertrümmerten gemäß ihrem Duktus ab 2003 die Regime im Irak, in Libyen und versuchten auch einen Regimewechsel in Syrien zu erwirken. Für die Staaten Europas wurde diese Globalpolitik der USA zu einem Desaster, von dato gab es Flüchtlingsströmen unbekannten Ausmaßes, für deren Kosten die Staaten des mittleren Ostens, aber auch die Europäer aufzukommen haben. Tribute, die diese Staaten noch lange zu begleichen haben. Aber vor allem für die so zerstörten Zukunftschancen haben die unmittelbar Betroffenen, ihr Leben lang einen Tribut zu zahlen!

Mit dem Handeln Russlands in Syrien ab 2015, seiner Einsicht, in Syrien beginnt der im 21. Jahrhundert auszufechtende Kampf um eine Neuordnung der Welt, mit dem Ziel die Globalisierung nicht mehr nur den USA und ihren Verbündeten zu überlassen, ist es verständlich, dass die Globalstrategen des Westens von Verlustängsten geplagt werden. „Make America great again“ dieser Wahlkampfslogan Trumps ist Ausdruck dieser Verlustangst und „America first“ seine Antwort, wie dieser Verlust wieder wettgemacht werden kann.

Amerika First, Amerika wieder stark machen – das ist die Crux, das letzte Aufgebot, um zu verhindern sich die Gestaltung der Welt von jetzt an, mit anderen teilen zu müssen. Das ist der Platz, den dabei die Bündnispartner der USA einzunehmen haben, sie haben sich dieser Globalpolitik der USA unter zu ordnen! Erst recht heute wird ihre Abhängigkeit von den überstarken USA diesen Bündnispartnern zur Fessel, eigene Interessen verfolgen zu können. Sie werden Disziplinierungen über sich ergehen lassen müssen, dieser Tribut wird ihnen das Imperium USA abverlangen. Die Freiheit, das Recht auf Selbstbestimmung dieser Völker wird auf der Strecke bleiben! Ihre politischen Führer werden sich ab nun winden, Schachzüge werden sie erfinden oder sich Kompromisse einfallen lassen, die letztendlich aber nur eines im Sinn haben, um der übergroßen Macht der USA, deren Interessen zu entsprechen.

Mögen es diese Politiker nennen, wie sie es wollen, sie werden an ihrem Handeln und nicht an den Worten zu messen sein und das dürfte stets sein, was zu befürchten ist, immer die eigenen Interessen dem Gemeinwohl des Westens – ab nun also, dem der USA – hinten an zu stellen. Denn eines können sich diese Bündnispartner der USA langfristig gar nicht leisten, sich gegen die Interessen der USA zu stellen, dafür sind sie heute zu abhängig von den USA.

Den Mut wieder nach Freiheit und Selbstbestimmung zu streben werden die Länder Europas nicht aufbringen, denn dazu müssten sie den USA gegenüber klarstellen auch langfristige Bündnisse mit anderen Globalplayern wie Russland, China oder Indien eingehen zu können, und letztendlich in der Lage zu sein, diese auch umsetzen zu können, was einen gravierenden Umbruch in der Wirtschafts- und Außenpolitik der jeweiligen Länder bedeuten würde!

Also was bleibt, das alte Sprichwort „Mit gegangen, mit gefangen und mit gehangen, so die Leitmacht, die USA, Verbrechen auf ihrem Weg „America First“ begehen sollten.

Das solche Handlungen/Verbrechen ungefährlich und eigentlich machbar sind, legte Brzezinski in seinem Buch 1996 den Politikern, Journalisten und Politikberatern auch schon ins Gehirn.

„Natürlich behagt Russland und China diese amerikanische Hegemonie ganz und gar nicht. Daraus machten die Vertreter beider Staaten Anfang des Jahres 1996 während eines Peking-Besuchs des russischen Präsidenten Boris Jelzin keinen Hehl. Überdies verfügen Russland und China über Atomwaffenarsenale, die vitale Interessen der USA bedrohen könnten. Das Dilemma der beiden ist allerdings, dass jeder von ihnen einen selbstmörderischen Atomkrieg auslösen, ihn aber vorerst und in absehbarer Zukunft nicht gewinnen kann.“(Seite 44)

Wer derart vom Wunschdenken geleitet, bar jeder Wissenschaftlichkeit und vom Verantwortungssinn in keiner Weise beseelt ist und von der Gewinnbarkeit eines Atomkrieges seitens der USA faselt, eines Atomkrieges mit Russland und China, dem sei hier ins Stammbuch geschrieben:

Den höchsten Preis werden bei einem Atomkrieg die Europäer zahlen! Sie sitzen territorial gesehen in der Falle, denn die Überlebenden der ersten Generation werden mit ihren Trecks nicht weg kommen vom massiv zerstörten, radioaktiv verseuchten und vor allem zu kleinen Kontinent Europa. Die Trecks der Nordamerikaner haben da mehr Raum auf ihrem Kontinent. Der übergroße Kontinent, mit Teilen Europas und Asiens, wo Russland und China verwurzelt sind, wird diesen Flüchtlingen der ersten Generation den größten Raum zur Flucht lassen. Ganz nebenbei, die Überlebenswahrscheinlichkeit von 1,5343 Milliarden Menschen, die Russland und China bilden, im Vergleich zu 0,51181 Milliarden Europäern oder 0,3628 Milliarden Nordamerikanern sollte ernüchternd wirken. Es sollte auch ernüchternd sein, dass jene die Verantwortung für die von Menschen gemachte Katastrophe eines Atomkrieges tragen, die dabei in ihren Atombunkern sitzend, auf Überleben hoffen, es nicht überleben könnten, denn die Gefahr für sie kommt von innen! Glauben diese Verantwortungsträger eines Atomkrieges ernsthaft, dass all jene Bediensteten, die sie für ihr Überleben brauchen, ihnen jemals verzeihen könnten ihre ganze Familie ausgelöscht zu haben? Verfolgungswahn, Hysterie und dann der veranlasste Tod, dürfte der gut auszudenkende Alltag in solch einer Bunkergemeinschaft werden.

Doch zurück, nach diesem Sündenfall der USA ist zu sehen, es geht nicht mehr um den Nahen Osten, es geht darum, ob es im 21. Jahrhundert noch ein Völkerrecht geben wird oder nicht!

Rom versus Karthago, einer war zu viel im Raum um das Mittelmeer, in der Zeit der „Punischen Kriege“. Auch heute ist wieder einer zu viel! Aber heute genauso strategisch zu denken, ist Selbstmord!

Es steht nun die große Frage im Raum, werden die USA den Weg des Hasards, alles auf eine Karte zu setzen, Endlösungen zu erzwingen und dabei alle Ressourcen zu bündeln, die eigenen, wie die der Tributpflichtigen, werden sie diesen gefährlichen Weg weiter gehen

  • oder werden sich endlich Kräfte in den USA finden, die diesen Alptraum beenden und die dabei die Unterstützung der Europäer bitter nötig haben werden.
  • Oder, was leider auch denkbar ist, muss sich Europa von den USA lossagen müssen, bedingt durch die Fesseln, das Vasallentum was ihm förderhin auferlegt wird, was sich messen lassen wird am Verrat der vormals eigenen Werte, die man gemeinsam vertrat?

Es wird nicht die Zeit beschwichtigender Worte, salbungsvoller Apelle, dem Mangel an Realitätssinn sein. Es wird an der Standhaftigkeit der Politiker Merkel, Macron und May liegen, ob Buchautoren wie Brzezinski diese als Vasallen vor der Geschichte verewigen können und müssen oder sie als jene bezeichnet könnten, die den Westen, inklusive der USA, in eine globalisierte Welt führten, ohne Hegemonie einer Macht, sondern im Handeln, im Interessenausgleich jener, die an der Globalisierung im Interesse der Weltbevölkerung teilhaben und diese auch tragen können.

Published by Carsten Bluck

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